Ausschnitt aus dem Totenbuch der Hubertusgilde von 1705

Da die Hubertuskirmes in diesem Jahr nicht in der gewohnten Art stattfinden konnte, hatte die Gilde geplant, die Gottesdienste zur Kirmes zu feiern und Montag nach der Messe zum Patronatsfest in der Gaststätte Scholten die Jubilarehrung vorzunehmen.
Durch die Gaststätten-Schließung im November musste der letzte Punkt auch entfallen. So beschränkte sich die Feier der Hubertuskirmes in diesem Jahr auf die beiden Gottesdienste, die man alten Unterlagen entnehmen kann, schon seit mehr als 300 Jahren traditionsgemäß zum Patronatsfest stattfinden. Die entsprechenden Vorschriften finden sich in der Satzung vom 31. Mai 1693 und im Totenbuch von 1705.
Dem abgebildeten Ausschnitt entnehmen wir die alte Vorschrift „op S: Hubertus dag den dienst ten half negen. Daegs daer naer een gesonge misse voor de afgestorve Gilde-Broeders van S: Hubertus gilde den dienst sal beginnen ten half agt“. Das bedeutet: „Am Sankt-Hubertustag ein Gottesdienst um halb Neun. Tags danach eine gesungene Messe für die verstorbenen Gildenbrüder um halb Acht“.
Auch wenn die Gilde heute die Zeiten nicht mehr einhält, so bleibt doch das Schema über Jahrhunderte in dieser Art erhalten. Diese belegen auch Protokollbucheinträge und die Tagebücher von Pastor Krickelberg zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Insbesondere die Totenmesse in Verbindung mit den Kirmesfeierlichkeiten bezeichnete Pastor Kauling in seiner Predigt als ein starkes Symbol.

Die Festmesse am 9. November las Pfarrer Karl Sendker. In seiner Predigt ging er auf das Leben und Wirken des Hl. Hubertus ein.
Die Totenmesse am 10. September las dann unser Präses Pastor Gregor Kauling. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden für die verstorbenen Schützenbrüder des Jahres 4 Kerzen auf dem Altar angezündet. Der Pastor gedachte den Verstorbenen namentlich, dies waren Präses Richard Schulte Staade, Jochen Lomme, Josef Voß und Karl-Heinz Ermers.

 

Pfarrer Karl Sendker las die Festmesse zum Patronatsfest der Hubertusgilde

Präses Gregor Kaluling gedachte in der Totenmesse den im vergangenen Jahr verstorbenen Schützenbrüdern der Hubertusgilde.