Im Rahmen des Patronatsfestes werden in jedem Jahr auch die Jubilare des jweiligen Jahres für Ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Leider konnte dies in diesem Jahr nicht stattfinden, die Ehrung wird bei nächster Gelegenheit nachgeholt. Ein schöner Brauch ist, dass im Rahmen der Jubilarehrung auch immer kurz an die Könige und die Ereignisse des jeweiligen Eintrittsjahres erinnert wird. Dies soll nun an dieser Stelle erfolgen und ausnahmsweise soll diesmal ein etwas größerer Zeitraum betrachtet werden. Beginnend mit dem im Jahr 1863 begonnenen Protokollbuch und soll der Zeitraum in 10 Jahresschritten betrachtet werden. Dieses Vorgehen wird zeigen, wie gut es allen in den vergangenen siebzig Jahren gegangen ist. Denn wenn man den größeren Zeitraum betrachtet, erkennt man wie oft wegen Not und Krieg das Vogelschießen und die Kirmes schon ausfallen mussten.
Beginnen wir also mit dem Jahr 1870. Für das Jahr findet sich nur ein kurzer Eintrag im Protokollbuch Hauptmann war Mathias Brei, Rendant Johann Theodor Koenen und Leutnant Martin Baumann. Im Juli des Jahres hatte der Krieg zwischen dem norddeutschen Bund und Frankreich begonnen. Dieser endete erst 1871 mit der Gründung des Deutschen Reiches. Ein Vogelschießen fand in diese Jahr nicht statt. 1880 war dann ein normales Jahr P.J. Jansen war Hauptmann, G. Josten war Leutnant, J. Heinr. Koenen war Rendant, König wurde H. Koenen. Auch 1890 gab es kein Vogelschießen, der Grund ist nicht ersichtlich, Peter Koenen war Hauptmann, Johann Verfürth Rendant und Christian Winkels Leutnant. 1900 war Heinrich Janssen Hauptmann, Paul Koenen Rendant, Peter Kanders Leutnant und König wurde Peter Janssen. Für 1910 gibt es keinen Eintrag im Protokollbuch, ausführliche Berichte gibt es für das Festjahr 1912 und das Jahr danach.
Dann begann der erste Weltkrieg und die nächsten Einträge finden sich erst wieder für die Jahre 1927 bis 1929. Mit diesem Jahr endet das erste Protokollbuch, das sich noch im Besitz der Gilde befindet. Ende 1929 kommt es in den USA zu einem Börsencrash und das Jahr 1930 ist ein Krisenjahr in Deutschland. Ähnlich wie heute ist das Leben der Menschen von anderen Themen bestimmt.
Das nächste Protokollbuch beginnt erst Ende 1931 und ist durchgängig geführt bis zum Februar 1937. In diesem Jahr beschließt die Mitgliederversammlung das Vereinsleben ruhen zu lassen, da ein weitere Betätigung des Vereins nur durch einen Beitritt zum Deutschen Schützenbund möglich wäre und das wollte man nicht, da man sich dem konfessionellen Verband mehr verbunden fühlte. Dementsprechend gibt es auch für das Kriegsjahr 1940 keine Einträge im Protokollbuch. Von den 8 Jahren, die wir nun betrachtet haben, waren nur zwei in unserem Sinne normal, in allen anderen Jahren fand kein Vogelschießen statt. Dies begann dann erst wieder 1950. Als erste der Kevelaerer Bruderschaften hielt die Gilde 1950 wieder ein Preis- und Königsschießen ab. Der letzte König von vor dem dem Krieg Gerhard Rühl (Huckse) wurde vom Festzug abgeholt und mit einen Fahnenschwenken geehrt. Das Schützensilber war durch den Ehrenpräsidenten Peter Esser im Krieg versteckt und so gerettet worden. Bei diesem Vogelschießen holten Peter Erretkamps den ersten, Josef Küppen den zweiten und Gerhard Spolders den dritten Preis. König wurde Peter Bockstegers, zu seinem Adjutanten ernannte er Johann Spolders. Präsident war in diesem Jahr Gerhard Joosten. Der war auch 1960 noch Präsident als beim Vogelschießen Hermann Breidenbach König wurde und Matthias Schatten zu seinen Adjutanten ernannte. Erstmals wurde die Hubertuskirmes in diesem Jahr in einem größeren Rahmen gefeiert. Auf einer Wiese an der nördlichen Ecke von Hubertusstraße und Wissenscher Weg wurde das Patrontasfest und die Kirmes erstmals in einem Festzelt gefeiert. 1970 war Willy Rühl Präsident der Gilde. Die Kirmes war umgezogen zur nördlichen Ecke Hubertusstraße und Windmühlenstraße, die Gilde hatte diesen Platz 1968 gekauft. König wurde in diesem Jahr Oskar Janssen, zu seinem Adjutanten ernannte er Alfred Wolf. Das Protokoll hält fest, dass eine Vereinsausflug zur Tropfsteinhöhle in Iserlohn , zur Möhnetalsperre und zum Hermanns-Denkmal bei Detmold gemacht wurde. Das Festzelt wurde von 60 auf 72 m verlängert und Peter Maffay als Stargast für den Eröffnungsabend der Kirmes verpflichtet. In diesem Jahr wurde Jürgen Adamaschek als 120. Mitglied in die Gilde aufgenommen und ist ihr bis heute treu geblieben. Somit würde er in diesem Jahr für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Im Jahr 1980 war Hermann Breidenbach Präsident der Gilde, er verstarb aber im Juli des Jahres, ihm folgte bei der Generalversammlung dann Theo Stassen. Das Vogelschießen dauerte recht lange am Ende wurde der Schützenbruder Jakob Denissen dann der später noch sogeannte „Mondschein“-König, zu seinem Adjutanten ernannte er Theo Schaffers. Die Gilde unternahm einen großen Vereinsausflug nach Niederdorf in Südtirol. Dies war ein Gegenbesuch, hatte doch die Trachtenkapelle der Niederdorfer Schützen im Vorjahr das Festjahr der Gilde mit Ihrer Musik begleitet. In diesem Jahr traten die folgenden Schützenbrüder der Hubertusgilde bei: Gerd Beckers, Theo Bors, Paul Hellmanns, Willi Hellmanns, Heinz-Gerd Peters, Reinhard Peters, Gerd Stassen, Markus Staßen und Peter Valks und haben ihr bis heute die Treue gehalten. Sie würden in diesem Jahr somit für 40jährige Mitgliedschaft geehrt.
Als letztes Jahr betrachten wir das Jahr 1995 Präsident war in diesem Jahr Rudi Joosten. Beim Vogelschießen errang der Schützenbruder Ernst Cleven die Königswürde zu seinem Adjutanten ernannte er Günter Schatten. In diesem Jahr traten Heinz-Theo Ermers, Gerd Fleischer und Michael Wolf der Hubertusgilde bei und haben ihr bis heute die Treue gehalte. Sie würden in diesem Jahr für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Bleibt zu hoffen, dass die Ehrungen bald nachgeholt werden können und die Schützenbrüder für ihr langjähriges Engagement in der Gilde gewürdigt werden können.